Christmas in the far East

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Kaum waren die Halloween Kostüme aus den Regalen verschwunden, konnten wir uns hier im Otaruer Einkaufszentrum schon an Weihnachtsmannmützen und weiteren passenden Kleidungsstücken erfreuen und im Zweifelsfall eindecken. Zugegebenermaßen kenne ich persönlich jedoch niemanden, der sich hier tatsächlich als Weihnachtsmann verkleidet. In Angesicht des doch relativ breiten Angebots nehme ich an, dass der amerikanische Einfluss wie auch bereits beim Valentinstag nach Japan herübergeschwappt ist.

Dementsprechend ist die Stellung des Weihnachtsfests lange nicht so groß wie bei uns in Deutschland. In den letzten Tagen vor der Winterpause waren die meisten meiner japanischen Freunde eher daran interessiert, wie ich meinen Silvesterabend verbringen werde. In der Tat sind die Gewichtungen von Weihnachten und Silvester in Japan quasi vertauscht. Während man am 31. Dezember ein ausgiebiges Abendessen hat, nutzen die meisten vor allem jungen Japaner den Heiligabend, um mit ihrem Partner schick essen zu gehen und einen romantischen Abend zu verbringen.

Auch wenn die Tradition der sogenannten osechi-ryori (ein Gericht, welches sich aus vielen kleinen „Tapas“ zusammensetzt) in den vergangenen Jahren immer weiter zurückgegangen ist, sind hier ein paar beispielhafte Gerichte:

  •  Kamaboko: gekochte Fischkuchen teils mit pinker Lebensmittelfarbe verziert
  • Kazunoko: Heringseier mit heller Sojasoße als Fruchtbarkeitssymbol
  • Kurikonton: Süßkartoffel bzw. Maronenstampf. Dank der goldenen Farbe ist er ein Symbol für Wohlstand und Geldsegen
  • Nishime: Gemüsearrangement (Klettenwurzel, Möhren, Lotuswurzel, Taro)
  • Kabu-no-sunomono: eingelegte Steckrübe aufwendig geschnitzt als Chrysantheme, die das Symbol des Japanischen Kaisers ist sowie auch für feierliche Anlässe steht.
  • Konbu: jap. für Seealge; das Wort wird mit Freude und Glück assoziiert
  • Datemaki: süßes gerolltes Omelett mit zerkleinertem Fish oder Shrimps. Entweder als Symbol für eine Feierlichkeit(wenn es geöffnet ausliegt) oder für Glück in der akademischen Karriere einer Person(wenn es aufgerollt serviert wird).

Ursprünglich war der Gedanke hinter den vielen kleinen, oftmals eingelegten Happen, dass man sie schon ein paar Tage zuvor vorbereiten konnte, sodass am eigentlichen Feiertag und traditionell sogar noch an den ersten drei Tagen des neuen Jahres mehr Zeit für die Familie übrig bleibt. Eine sehr beliebte und faulere Alternative ist heutzutage ein Besuch beim japanischen Pendant von KFC „Naruto Honten“ geworden, wahlweise auch als Lieferung nach Hause.

Pünktlich zu den Winterferien lieh ich mir Skier in der Turnhalle nebenan aus und dann ging es gemeinsamen mit vielen anderen ins Skigebiet nach Asahigawa, unweit von Otaru entfernt. Einerseits ist es natürlich super, wenn man von der Uni diese Möglichkeit bekommt und dennoch war es echt nicht leicht, morgens aus dem Bett zu kommen. Ich würde mich zwar nicht zum 5am-Club dazuzählen (auch wenn ich es für die Zukunft gerne anstreben werde), aber eine Langschläferin bin ich in aller Regel auch nicht. Dennoch hat sich das Blatt hier in Otaru schon erstaunlich, da es mir morgens oftmals schlichtweg ganz einfach zu kalt zum Aufstehen ist, wenn ich nicht zwingend muss. Ich spreche, davon dass die Wohnheimzimmer in der Nacht zum Teil stark auskühlen und man sich morgens beim Blick aufs Thermometer in der Regel irgendwo zwischen einem und fünf Grad Celsius wiederfindet. Ich will mich nicht beklagen, meine Wärmflasche war in dieser Hinsicht eine sich lohnende Investition, aber dennoch verdeutlicht es ganz gut meine täglich benötigte Überwindungskraft beim Aufstehen.

Die ersten paar Abfahrten waren definitiv spannend, da die letzten davor immerhin schon knapp sieben Jahre zurücklagen. Glücklicherweise ging alles gut und nach und nach ging es auch wieder geschmeidiger von der Hand. Um die krassen Huckelpisten mache ich dennoch lieber einen Bogen. Ich habe es mehrfach ausprobiert und muss sagen, dass ich diese nur zu gerne den Profis überlasse! (meine Knie sind mir ganz einfach lieber) Überhaupt war es toll mal wieder die Möglichkeit gehabt zu haben und trotzdem freue ich mich schon darauf im kommenden Jahr mal wieder in meine Langlauf-Skier hineinzuschlüpfen. Wer kommt mit?!


Shortly after Halloween costumes disappeared from the store, new ones arrived in form of Santa Claus… Not that I’ve actually seen anyone wearing a costume during Christmas time, but still Japan’s stores want to be part of the big commercial industry.

Before the winter break started everyone asked each other what they were up to do. It turned out, that the focus of Japanese students lay mostly on New Year’s Eve while most of the exchange students were looking forward to Christmas even though it was going to be different from what we are used to from our home countries. In fact, the importance of Christmas and New Year is the other way around in Japan and Germany.

While I usually have Christmas with my family and tend to celebrate New Year’s Eve with friends, my Japanese friends see Christmas Eve as some sort of Valentine’s Day and spend time with their partners. One week later the whole family has a big dinner with special food only served at this time of the year. Just before the holidays started we had the opportunity to meet a handful of very kind Japanese retirees who offer a Japanese table every week to help us to keep up with the usual Japanese classes. As their Christmas lesson we enjoyed a fantastic New Year’s styled lunch, sang songs and played games together.

For those who are wondering, what this special meal is made I want to give you some examples of dishes that will be served as osechi-ryori (one dish, that consist of a large variety of colourful small dishes) on the last day of each year:

  • Kamaboko: boiled fishcakes, coloured in white and pink
  • Kazunoko: herring roe in light soy sauce as a symbol of fertility
  • Kurikonton: boiled and mashed sweet potato or chestnuts. Its golden colour is the symbol for money and wealth
  • Nishime: nicely arranged vegetables (burdock root, carrot, lotus root, taro)
  • Kabu-no-sunomono: pickled turnip and arranged as a chrysanthemum flower as a symbol of the Japanese emperor and mark for joyous occasions
  • Konbu: which is the word for seaweed and is served because it is related to the word for joy and happiness in Japanese
  • Datemaki: sweet rolled omelette mixed with minced fish or shrimp. It can either be seen as a symbol of the celebration (when it is opened) or luck in one’s academic career (when it is rolled)

My favourite food at our little Christmas and New Year’s Japanese table was the datemaki, because the slightly sweet taste of the juicy omelette harmonizes very well with other salty components of the meal.

Studying in the cold winter of Hokkaido also has its perks. On the first days of winter break I signed up for the skiing class. Ski gear was provided by the university and we only had to manage to wake up early to take all our stuff down the hill to the bus station in front of Otaru station. Just to let you know,…getting out of bed is actually a task on its own. I never liked and still don’t to leave the heater on during the night, which of course never has been a problem until now. Without heating the temperature in the dorm (all floors and my room) usually drops to around 4 degrees Celsius, so stepping out of bed is a daily mental challenge.

Anyway, after seven years of absence on downhill skiers there I was back again and happily realized that my instincts would get me down safely. After taking two or three rides I could speed up and enjoy it more and more. After three days on the slopes I was exhausted but happy to have had the opportunity to practice it again for a little bit. Yet I’m already looking forward to cross-country skiing next year.

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