


Seoul station 
Gyeongbokgung
Es war einmal, ein Wochenende im Dezember des letzten Jahrzehnts… Während die Sonne allmählich am Horizont aufstieg, machte ich mich auf zum Flughafen. Glücklicherweise hatte ich genügend Zeit eingeplant, da ich beim Umsteigen vergeblich an einer falschen Haltestelle wartete. Zum Glück gibt es immer hilfsbereite Japaner. Einer erklärte sich bereit mich zum nächstgelegenen Bahnhof zu fahren und ein Weiterer zeigte mir den direkten Weg zum Gleis, weil die Zeit, um in den Flughafen-Express zu springen sehr knapp war und jede Minute zählte. Endlich angelangt bin ich zielgerichtet durch den Flughafen gesprintet und kam genau mit Aufruf des Fluges am Gate an.
Die weitere Reise verlief glücklicherweise entspannter ab. Nachdem wir dann endlich beide gleichzeitig den richtigen Eingang des Hauptbahnhofs gefunden hatten, fühlte es sich so gut an Sara in die Arme zu schließen. Was soll ich sagen, außer: ein Stück Heimat in der Ferne ist Balsam für die Seele. Egal wie gut es mir in Japan gefällt, dennoch ist es toll sich mit jemandem über die Erfahrungen in fremden Kulturen auszutauschen und sich wieder auf den aktuellen Stand zu bringen.
Ich werde Seoul als eine kribbelbunte und lebendige Stadt in Erinnerung behalten. Nach einem fantastischen Sonnenuntergang erstrahlten die Straßen des Hoehyeon-dong Viertels unter hunderten von Leuchtschildern. Gleichzeitig mit dem Verschwinden der wärmenden Sonnenstrahlen fielen die Temperaturen rapide auf unter Null herab. Das hielt die Leute in den Straßenmarktständen jedoch nicht davon ab, ihr Essen anzubieten, was ganz eindeutig auch den Charakter von Seoul ausmacht. Das Leben findet hier auf den Straßen statt und das eben auch im Winter. Mit neuer Energie dank des leckeren Bibimbap und Kimchis, zeigte mir Sara noch den großen Palast „Gyeongbokgung“.




Bukchon Village 

Cute Korean posing… 
Der nächste Tag hätte nach meinem Geschmack gerne etwas entspannter starten können, aber leider war ich etwas gestrandet, da ich kein Geld abheben konnte um ein Busticket bis zu unserem Treffpunkt zu lösen. Wie in London die Oyster-Karte gibt es auch in Seoul eine aufladbare Karte für die öffentlichen Verkehrsmittel. Diese kann man zunächst per Kreditkarte kaufen und danach bargeldlos Busse und Bahnen nutzen. Soweit so gut. Das einzige und entscheidende Problem war jedoch, dass ich diese besagte Karte ausschließlich mit Bargeld aufladen konnte.
Später erkundeten wir den Gyeongbokgung und das ganze Gelände, sowie die traditionellen Straßen des Bukchon Dorfes, die sich im Nordwesten daran anschließen. Da diese einen leichten Hang hinaufführen, sah man von dort aus auch noch andere Stadtteile der Megametropole. Das sollte nicht unser höchstgelegener Aussichtspunkt des Tages sein, denn ehrlicherweise war es wirklich auch nicht sehr hoch. Dafür fuhren wir mit der U-Bahn innerhalb kurzer Zeit nach Süden um die Aussichtsplattform des Namsan Parks zu besteigen.

Namsan peak view 




Seoul tower 


Allein beim Gedanken an den Sonntagmorgen läuft mir schon wieder das Wasser im Mund zusammen. Zugegebenermaßen bin ich in fremden Ländern generell immer eher dafür, lokales Essen aller Art auszutesten. Dennoch war der Frühstücksbrunch Yeonnam-Dong fantastisch und seine Wartezeit absolut wert. Mit gut gefülltem Magen und voller Tatendrang, wagte ich mich danach in ein Piercing Studio um nach gut 20 Jahren ein weiteres Ohrloch zu bekommen, was mich von nun an immer an einen sehr schönen Abstecher nach Korea erinnern soll. Das ist die Art von „おみやげ“ (Omiyage – Souvenir) wie sie mir gefällt:)


Ewha Womans University 


Street Food Market 
Signature dish: Kimchi 
Auf meinem Weg zum Flughafen-Hostel war ich zufrieden und dankbar für die schönen Tage. Unterwegs zu sein bedeutet für mich immer, auch zu wissen welchen Weg man bisher gegangen ist, mit wem man ihn gegangen ist und was das alles mit einem bis zum heutigen Tag gemacht hat. Die Welt hat so viele spannende Orte zu bieten und umso schöner ist es, hin und wieder mal einen Kreis zu schließen und langjährige Freundschaften, wie in diesem Fall, an einem weit entfernten Ort zu pflegen.
Once upon a time…
… a weekend of last December. The sun slowly rose, and I got up to go to Chitose Airport. My next destination was Seoul and I was glad to have left early, because I mixed up at which bus stop I would have had to wait to get on the right bus. Luckily there are many friendly Japanese people. In general, it seems, that everyone would like to help. Many times, they hesitate because of their language barrier. One man finally picked me up and drove me to the next train station from where I could manage to get to the airport still in time but quite stressed.
The next hours of travel where more relaxed and after struggling to find the right meeting point I was very happy to finally see Sara again. Even though I absolutely enjoy being in Japan, it is great to have an old friend to spend time with in this totally different setting and culture. We spent the evening wandering through the fascinating and colourful street food markets of Hoehyeon-dong where everything was lighted by neon lights. Later on, we walked a bit further to the “Gyeongbokgung” palace. After sunset the temperatures dropped immediately below zero, but the lively atmosphere in the streets didn’t change at all, which was a cool thing to see.
Next day started with a little struggle again. Being in South Korea without cash seemed to be easier than in Japan in the beginning, but it turned out I was wrong. ATMs weren’t working as I wanted them to do and ironically you can only charge the cashless Seoul “Oyster”/transportation card with CASH!
As the day went by Sara and I went to see the Gyeongbokgung palace area from the inside and the Bukchon village right next to it. Afterwards we would climb up the Namsan park for a very nice sunset view over Seoul. As soon as the streetlights shone it looked very pretty, but before it was actually terrible to see the smog of the city.
Sunday morning was super relaxed and started with a little tour where Sara showed me the campus of Ewha Womans University. We found a cute breakfast place that served delicious food from avocado toast over little Korean tapas to the best pancakes I’ve had so far! After that I felt enough energized to follow Sara into a piercing studio and to actually get my first ear piercing after nearly 20 years. This is by far the best “おみやげ“ (Omiyage – Souvenir) I could have get from Seoul.
