
Damit der Jetlag gar nicht erst zuschlagen konnte, war mein erster Tag gleich zugepackt mit Terminen bei der Bank, beim Amt usw. Wer denkt, dass Deutschland Weltmeister im Bürokratiewesen ist, könnte in Japan durchaus eines Besseren belehrt werden… Dank Nao hatte ich auch die entsprechende Unterstützung, da es ohne Japanisch nun einmal nicht möglich ist sich in solchen Angelegenheiten zu verständigen.

Besonders viel Spaß hatte ich jedoch beim „unterschreiben“ der ganzen Dokumente, denn im Gegensatz zu Deutschland unterzeichnet man hier offizielle Dokumente mit einem eigenen personalisierten Stempel. Diese gibt es in zig-facher Ausführungen im Schreibwarenladen(siehe Foto). Ich habe mich für das Kanji (Chinesisches Schriftzeichen) des Meeresvogels entschieden, da ich hier ja quasi an der See wohnen werde, erschien mir das ganz gut zu passen.
Zur Belohnung haben wir uns am Nachmittag dann ein Softeis gegönnt, wofür Hokkaido unter anderem auch bekannt ist. Im Gegensatz zum restlichen Land verfügt die Insel nämlich über weite Grünflächen auf denen die Kühe grasen können. Die Milch hier genießt einen sehr guten Ruf und ist auch teurer als die von anderen Milchfarmen. Auch wenn ich für gewöhnlich so gut wie keine Milch mehr trinke, habe ich diesmal gerne eine Ausnahme gemacht, da es für mich die örtlichen Leckereien ganz eindeutig auch zum Kulturgut hinzugehören. Und was soll ich sagen, ich bin nicht enttäuscht worden, denn das Eis war in der Tat „totemo oishii“(sehr lecker).
An der Uni folgte darauf unser Orientierungstag, wobei wir uns einerseits alle gegenseitig kennenlernen konnten, aber auch bei einer kleinen Teerunde mit den Sensei/Lehrern ins Gespräch kommen konnten. Sehr schnell habe ich schon gemerkt, dass ich für mich genau die richtige Wahl getroffen habe, da wir an einer verhältnismäßig kleineren Uni (ca. 2000 Studenten) sehr offen, warmherzig und interessiert aufgenommen worden sind. Das gilt sowohl für die sensei als auch unsere Kommilitonen.
Kaum war der erste Unitag herum, winkte schon das Wochenende und für mich hieß es endlich mal eine kleine Runde hinter dem Wohnheim hoch in den Wald zu laufen und mein erstes Mal trampen auszuprobieren. Herausgekommen sind wir dann letztendlich am Strand von Ranshima. Dank des unerwartet warmen Wetters konnten wir sogar noch baden gehen. Ehrlich gesagt hat mich der flach ins Meer laufende Sandstrand mit dem erfrischenden, aber nicht zu kalten Wasser ein kleines bisschen an die heimische Ostsee erinnert!
Eine weitere Sache, die ich sehr schnell gelernt habe, ist wie sehr die Japaner ihre Karaokebars lieben. Ehrlich gesagt habe ich es bisher nie weiter als bis zum SingStar-Abend geschafft, aber ich hab schnell daran meinen Gefallen gefunden. Nun da ich diesen Beitrag schreibe, war ich schon einige Male dort und es werden sicherlich noch viele weitere Male folgen.
Die erste volle Woche an der OUC (Otaru University of Commerce) verging schnell und wir konnten uns zunächst in alle Kurse hineinsetzen, um zu hören was der Sensei für das Semester geplant hat. Sobald das nächste Wochenende in den Startlöchern stand, wollten wir einen weiteren Wanderausflug unternehmen und einen Berg hier in der Nähe erklimmen. Auch wenn es nicht ganz wie geplant verlief, war der Spaß vorprogrammiert, als der Waldweg nicht mehr weiterführte und wir uns für eine kleine Abkürzung einmal einen steilen Hang hinab, über einen Bach drüber und durch verdammt dichte Bambusbüsche hindurch entschieden. Ich meine ja nur, aber wer kennt’s: gibt es überhaupt die perfekte Abkürzung im Wald?! Jedenfalls stießen wir nach ungefähr einer Stunde Indiana Jones Programm wieder auf einen Weg und anstelle der Bergspitze konnten wir uns mit einem traumhaft schönen Sonnenuntergang am Strand von Yoichi belohnen, bevor uns der Bus nach Hause brachte.
First week(ends) in Otaru
A full schedule as a cure for jetlag definitely worked for me. On my very first day I went down to Otaru to do all the paperwork together with Nao. I opened a bank account, which is totally necessary if you stay in Japan for a longer time as many ATMs and restaurants don’t accept debit cards from other countries and my rent has to be deducted from a local account as well.
Did you know that instead of signing forms by hand you only put a stamp on them? I chose a Kanji(Chinese character) which basically says “sea bird” and as Otaru is a city directly at the coast it was a good match I think.

After the whole morning going up and down the town, we spent a really nice and still very warm afternoon walking along the canal and a little shopping street, where tourists can find thousands of “omiyake”, which means souvenirs. I wasn’t too surprised that the typical Hokkaido soft ice cream is very “oishii”(delicious) 😉 Because of the wide and green lands Hokkaido is well known for its creamy and high quality milk. Even though I usually don’t drink milk anymore, I wanted to try local food as it is part of the cultural experience.
In the next days we have had an orientation day at the university. It was really nice because the sensei/teachers gave as a very kind and friendly welcome and we could talk in groups with other students, so we got to know everyone better. It’s still so early in my exchange but I’m already happy with my choice of a smaller uni, because it feels very familial to live and study on campus.
As the weekend came and the weather was actually much warmer than I expected it, we went for a little hike, a swim in the sea and my very first hitchhiking trip to the nearest beach in Ranshima. The sea reminded me of the Baltic Sea in Germany with very flat, sandy beach and salty, cool but not cold water (at least for me hehe).
Another thing I found out is, that Japanese people really do love their Karaoke bars! And too be honest, apart from SingStar I never went to karaoke anywhere before, but you’ve got to love it. Now that I’m writing this post I already went a couple of times in the past three weeks and there are a lot more to come.

The first week at OUC (Otaru University of Commerce) went by quickly and we had the chance to decide on our courses based on the introductions the sensei was giving us. As the next weekend was coming we went for another hiking trip, which ended more adventures than I had planned, but funnier than expected as well. Somewhere in the forest the track was ending so we decided to take a shortcut. Let’s face it, when does this ever works out just fine?! 😀 Anyways over an hour, steep slopes, very dense bamboo bushes and a stream crossing later we found another way. Instead of climbing a mountain we ended up at another beach in Yoichi and got rewarded with an amazing sunset.



















